Köln, 30. September 2025: Zum Internationalen Tag der älteren Menschen warnt die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Deutschlands (KAB) vor einem gesellschaftlichen Klima, das ältere Menschen zunehmend als Schuldner und Kostenverursacher für die nachfolgenden Generationen betrachtet. Vorschläge wie ein soziales Pflichtjahr für Rentner: innen oder die sogenannte Aktivrente verdeutlichen eine gefährliche Entwicklung – weg von Anerkennung, hin zu Verwertungslogik und „Restrendite“ im Alter.
„Es ist ein bedenkliches Signal, älteren Menschen nach einem langen Erwerbsleben neue gesellschaftliche Pflichten aufzuerlegen und sie als Kostenfaktor für die Allgemeinheit zu diffamieren“, so Bundespräses Stefan-Bernhard Eirich. „Ob in der Familie, in Kirchen-gemeinden, sozialen Projekten oder der Pflege Angehöriger – ältere Menschen engagieren sich überdurchschnittlich viel. Das verdient in erster Linie Respekt.“ Der Anspruch der KAB ist soziales Engagement im Alter zu stärken – aber freiwillig, gut begleitet und gerecht gestaltet.
Gleichzeitig lehnt die KAB-Bestrebungen ab, mit der sogenannten Aktivrente verdeckte Rentenkürzungen einzuführen. Viele Rentner: innen arbeiten bereits im Ruhestand weiter – nicht immer freiwillig, sondern oft aus finanzieller Not. „Eine gerechte Rentenpolitik muss Altersarmut vorbeugen, statt auf Erwerbsarbeit im Alter zu setzen“, so die KAB. Die Diskussion um eine Aktivrente dürfe nicht dazu führen, dass Altersarmut durch Arbeitsdruck im Rentenalter kaschiert werde. „Wenn Menschen arbeiten müssen, um ihre Rente aufzubessern, ist das kein Modell für die Zukunft, sondern ein Armutszeugnis für die Gegenwart“, betont Stefan-Bernhard Eirich.
Die KAB ruft anlässlich des Tags der älteren Menschen dazu auf Solidarität zwischen den Generationen zu fördern – im Sinne einer Gesellschaft, in der alle in Würde leben und alt werden können.